Unsere Schulgeschichte in Kürze

Schule Innenhof

Die ersten schriftlichen Hinweise auf eine Unterrichtstätigkeit in Littenweiler finden sich aus dem Jahr 1786. Damals lebten in unserem heutigen Stadtteil weniger als 500 Menschen und es gab hier noch viel Landwirtschaft. So fand der Unterricht zunächst auch in der Stube eines Bauernhauses statt und erst 1813 wurde das erste kleine Schulhaus oberhalb des Stahlbades gebaut. Da Littenweiler in den folgenden Jahrzehnten als Wohnort immer beliebter wurde und somit die Einwohnerzahl stetig anstieg, musste 1870 ein neues Schulhaus gebaut werden (an der Ecke Lindenmattenstraße/Littenweilerstraße). Doch auch dieses platzte bald aus allen Nähten und es wurde in der Scheune des benachbarten Gasthauses Sonne ein zusätzlicher Behelfs-Schulraum eingerichtet.

Alle Vororte Freiburgs hatten vor dem Ersten Weltkrieg bereits ein größeres Schulhaus, welches in Littenweiler weiter auf sich warten ließ. Am 19. September 1925 wurde es endlich feierlich eröffnet und bekam damals als vorbildlicher Schulbau viel Anerkennung in der Bevölkerung.
Über die Schulgeschichte während des Dritten Reiches finden sich heute keine Unterlagen mehr und auch die Recherchen im Rahmen eines Schul-Projekts blieben leider ohne greifbare Ergebnisse.


Littenweiler wuchs auch nach dem Krieg immer weiter an und schließlich wurde das bestehende Schulgebäude 1958 um den dreistöckigen Neubau und wenige Jahre danach um die Sporthalle und ein größeres Außengelände erweitert. Nun bot die Schule für bis zu 600 Kinder und Jugendliche Platz.


Am 9. April 1963 wurde unsere Schule auf Vorschlag des Ortsvereins Littenweiler nach dem Freiburger Dichter Reinhold Schneider benannt.
In den folgenden Jahrzehnten wurde das Schulgebäude in mehreren Bauabschnitten immer wieder saniert und an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst.
Im Jahr 2011 wurde die letzte Hauptschulklasse verabschiedet und der Ausbau unserer Schule zu einer Ganztagsschule begann, zunächst noch mit nur 40 Tagesplätzen.
Weitere umfangreiche Sanierungsarbeiten wurden angegangen und neben vielen Fachräumen wurde auch die Mensa eingerichtet.

 

Reinhold Schneider, der Namenspate unserer Schule

 

Reinhold Karl Werner Schneider * 13. Mai 1903 in Baden-Baden   † 6. April 1958 in Freiburg i. Br.
war ein deutscher
Schriftsteller, dessen Werke zum christlich-konservativen Widerstand gegen den Nationalsozialismus beitrugen.

Als Sohn eines Hotelier-Ehepaars wuchs Schneider in Baden-Baden auf und besuchte das dortige Gymnasium. Eine unbeschwerte Jugend war ihm nicht vergönnt, kurze Zeit nach seinem 19. Geburtstag verließ seine Mutter die Familie und erschoss sich sein Vater. Nach einer schwierigen Lebensphase schöpfte er neuen Mut, begann eine Ausbildung und arbeitete danach sieben Jahre lang in einer Buchdruckerei in Dresden, bevor er sich als freier Schriftsteller in Berlin und Potsdam betätigte.

Schneider reiste häufig, unter anderem nach Portugal, Spanien, Italien und England.
Im Jahre 1938 schließlich ließ er sich in einer Villa im Freiburger Stadtteil Wiehre in der Mercystraße 2 nieder.
Die Kritik, die Schneider nach der Machtergreifung Hitlers am totalitären Staat übte, führte dazu, dass seine Werke von den Nationalsozialisten verboten wurden.
Dennoch konnte der Staat nicht verhindern, dass während des Zweiten Weltkriegs vor allem seine Sonette heimlich gelesen wurden. Reinhold Schneiders Texte spendeten vielen Mut und Trost.
1945 wurde er wegen Hochverrats angeklagt und hatte es dem Kriegsende zu verdanken, dass er nicht hingerichtet wurde.

In den darauf folgenden Jahren wurde Reinhold Schneider als das "Gewissen der Nation" gewürdigt und mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Als in der neu entstandenen Bundesrepublik der Gedanke der Remilitarisierung aufkam, appellierte der strenggläubige Katholik an seine Landsleute, nach dem Krieg nicht wieder mit der Aufrüstung zu beginnen, sondern mit friedlichen Mitteln auf die Vereinigung Deutschlands hinzuarbeiten. Dieses Engagement und seine Aufsätze zum Frieden brachten ihm zwar den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1956 ein, aber auch politische Anfeindungen, in denen Schneider der kommunistischen Konspiration beschuldigt wurde.

Reinhold Schneider starb am 6. April 1958 an den Folgen eines schweren Sturzes und ist auf dem Hauptfriedhof Baden-Baden beigesetzt.
Sein literarischer Nachlass befindet sich in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe.
Er ist nicht nur Namenspate unserer Schule, sondern ebenso des Kulturpreises der Stadt Freiburg und einer Straße in unserem Stadtteil.

Möchten Sie mehr über Reinhold Schneider wissen? https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhold_Schneider